Geschichtliches.

Die Wiege des Fracks stand auf der Insel, die sich durch hohe Lebensart und Geschmack auszeichnete. Die Rede ist von England, woher auch die Bezeichnung aus dem Englischen für Kittel „frock” abzuleiten ist.

Der Frack entstand dort in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts – beeinflusst von den preußischen Uniformröcken. Die typische Form entwickelte sich aus den beim Reiten zuerst zurückgeschlagenen, dann weggeschnittenen langen Rockschößen und dem offenen flachen Kragen, der zusammen mit den aufgeklappten Vorderteilen schließlich zum modernen Reverskragen führte.

Er wurde wegen seines bequemen Schnittes vom englischen Landadel anstelle des höfischen Justaucorps (steifer Schoßrock) angenommen.

Karin Leue Frackgalerie
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Der würdigste Vertreter unter Ihnen war der Dandy Beau Brummel, der als Berater von König George von sich reden machte und die Kleiderordnung der englischen Gesellschaft revolutionierte. (Steward Granger ist in dem Film „Beau Brummel” in überwältigend schönen und gut sitzenden Fräcken zu sehen.)

Danach übernahmen ihn Intellektuelle, Aufklärer und Künstler als Zeichen zunehmenden Selbstwertgefühls und Absage an höfische Konventionen. Die „Stürmer und Dränger”, jene wilde Jugendgruppe, die sich durchaus mit den Hippies der End-60er vergleichen lässt, machten den Frack sowie einen offenen Hemdkragen (Schillerkragen) und langes offenes Haar zu ihrem Symbol. Ihr berühmtester Vertreter Friedrich Schiller musste sich augrund dieses Äußeren und seiner bürgerlichen Herkunft Repressalien gefallen lassen.

Kaum achtzig Jahre später, in der Biedermeierzeit (Zeit Carl Spitzwegs) wandelte sich der Frack zum konservativsten Kleidungsstück.

In den goldenen „zwanziger Jahren” feierte der elegante Frackanzug aus feinstem schwarzen Tuch mit Seidenrevers sein glamoureuses Comeback. Johannes Hesters, Heinz Rühmann und der unnachahmliche Fred Astaire brachten den Frack in charmantester Form über die Filmleinwände und Fernsehschirme in unsere Erinnerung.

Frackgalerie Karin Leue

Vielleicht können Sie mir zustimmen, dass ein so formvollendetes Kleidungsstück wie der Frack einfach nicht aus der Mode verschwinden darf. Mein Streben zielt auf die Wiederbelebung des Fracks, als universelles Kleidungsstück in der heutigen Zeit und in Zukunft. Mein Fazit als unverwüstlicher Optimist: „Mission Possible!."

Frackgalerie Karin Leue
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